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Zentralbanken

Turbulenzen am Treasury-Markt: Wie die Fed reagieren könnte

Präsident Trumps Welle von Zollankündigungen hat einen allgemeinen Ausverkauf am Anleihenmarkt ausgelöst, wodurch US-Treasuries unter Druck gerieten. Da politische Entscheidungen mit gravierenden finanziellen Folgen zurzeit schnell getroffen und häufig kurz darauf wieder zurückgenommen werden, könnten Eigentümer von US-Wertpapieren verständlicherweise etwas unruhig werden. 

 

Am Treasury-Markt sind zwei Faktoren maßgeblich: die hohen Anlagevolumina von Hedgefonds und anderen Investoren in stark gehebelte Produkte sowie der mögliche Rückzug ausländischer Investoren aus den USA. Einige Investoren fürchten zunehmend, dass diese Turbulenzen zu einem Liquiditätsproblem führen könnten, sodass es schwieriger würde, Treasuries zu kaufen oder zu verkaufen, ohne erhebliche Kursschwankungen auszulösen.

 

Den Treasury-Verkäufen ausländischer Gläubiger wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt kaum Daten vom Staatsanleihenmarkt, aber bislang sehen wir keine Belege für signifikante Verkäufe von Investoren außerhalb der USA. Aber es gibt Anzeichen für mehr Zurückhaltung bei den Treasury-Auktionen. Viele entscheiden sich für Anlagen in anderen Währungen, um ihre Dollar-Positionen zu diversifizieren. Zugleich steigen die Langfristrenditen. Der US-Dollar wertet also ab.

 

Wenn ausländische Investoren beginnen, den US-Treasury-Markt zu meiden, wäre dies tatsächlich ein Grund zur Sorge, weil sie eine große Gruppe sind, sodass US-Staatsanleihen unter Druck geraten könnten. Aber selbst wenn sich eine Gruppe aus dem Markt zurückzieht, bleiben viele andere investiert, denn die Treasury-Investoren sind heute erheblich diversifizierter als noch vor zehn Jahren.

Drei Kuchendiagramme zeigen die Gläubigerstruktur des US-Treasury-Marktes in den Jahren 2024, 2019 und 2007 in Prozent. In allen drei Jahren hatten die US-Gläubiger den größten Anteil: 51% im Jahr 2007, 42% im Jahr 2019 und 31% im Jahr 2024. Der Anteil von Publikumsfonds und ETFs war 2024 am höchsten und 2007 am niedrigsten. Der Anteil der Federal Reserve war 2007 am höchsten und ging in den beiden gezeigten Jahren zurück. Privathaushalte und Hedgefonds hielten 2007 gar keine US-Treasuries. 2024 und 2019 war ihr Anteil am Markt gleich hoch. Der Anteil von Geschäftsbanken war 2024 höher als 2007. Der Anteil vom Staat und den Bundesstaaten war 2024 niedriger als 2007. Auch der Anteil sonstiger Gläubiger war 2024 niedriger als 2007.

Quelle: US-Finanzministerium. Stand der Daten 28. Februar 2025.

Wenn der Markt kippt – wie während der COVID-19-Pandemie –, wird die US Federal Reserve (Fed) aus unserer Sicht schnell reagieren, aber vermutlich nicht mit Zinssenkungen. Angesichts der ungewissen Inflationsentwicklung dürfte sie zu anderen Mitteln greifen.

 

Die Zölle haben die Fed in eine schwierige Lage versetzt. Sie hat zwei Möglichkeiten: eine stabile Geldpolitik, um die Inflation zu bekämpfen (mit dem Risiko einer Rezession), oder eine Lockerung (mit dem Risiko, dass die Inflation außer Kontrolle gerät).

 

Wir gehen davon aus, dass sich die Fed weiter auf die Inflationseindämmung konzentrieren wird, weil die Arbeitslosigkeit zurzeit kein Thema ist. Außerdem dürfte sie sich nicht den Wünschen der Trump-Administration beugen wollen. Aber die Notenbank hat noch andere Wege, um die Märkte zu stabilisieren, die sich in der Vergangenheit als sehr wirksam erwiesen haben.

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Thomas Reithinger ist Anleihenportfoliomanager bei Capital Group. Er hat 14 Jahre Investmenterfahrung und ist seit elf Jahren im Unternehmen. Er hat einen MBA von der Harvard Business School und zwei Bachelor-Abschlüsse in Business & Management und Computerwissenschaften (summa cum laude) vom Rensselaer Polytechnic Institute. Reithinger arbeitet in London. 

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Douglas Kletter ist Anleihenanalyst bei Capital Group und befasst sich mit US-Treasuries, TIPS und Zinsswaps. Er hat 13 Jahre Investmenterfahrung und ist seit zwei Jahren im Unternehmen. Er hat zwei Bachelor-Abschlüsse in Finanzen und Wirtschaftswissenschaften (summa cum laude) von der University of Maryland und ist CFA®. Kletter arbeitet in New York.

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