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Dividenden

Meta verändert die Dividendenpolitik der Big Tech

Die erstmalige Dividendenausschüttung von Meta scheint das Ende eines Big-Tech-Paradigmas einzuläuten. Alphabet und Salesforce zogen nach. Auch sie kündigten erstmals Ausschüttungen an ihre Aktionäre an.

 

Bislang haben Investoren Dividenden als Zeichen nachlassender Wachstumsaussichten betrachtet. Dieses Signal gaben sie auch, als Microsoft 2003 seine erste Dividendenzahlung ankündigte. Aber Meta scheint dieses Narrativ erfolgreich verändert zu haben. Die Aktie stieg legte der Ankündigung um 23%, sodass die Marktkapitalisierung des Unternehmens um fast 200 Milliarden US-Dollar stieg.

 

Der Unterschied zu früher sind die heute stabileren Bilanzen, hohe Gewinne und vernünftigen Bewertungen der größeren Technologiekonzerne. Noch wichtiger ist, dass wir vermutlich am Anfang eines KI-Megazyklus stehen, der massive Investitionen erfordert. Vor diesem Hintergrund gilt die Einführung von Dividenden durch sowohl Meta als auch Alphabet als ein Zeichen für eine kluge Finanzstrategie und Vertrauen in stabile Erträge.

Big Tech und der Startschuss für Dividenden

 

Meta und Alphabet müssen noch Milliarden von US-Dollar in KI-Infrastruktur investieren. Den Dividendenzahlungen gingen umfangreiche Kostensenkungen und eine Neuausrichtung der Ressourcen voran. Zusammen mit der ersten Ausschüttung von Salesforces aller Zeiten (40 Cent je Aktie) belaufen sich die Dividenden der Unternehmen auf insgesamt etwa 4,2 Milliarden US-Dollar – jedes Quartal.  

Der Anteil der Technologie an den Dividenden steigt

Das gestapelte Flächendiagramm zeigt, die ausgeschütteten Dividenden nach Sektoren des S&P 500 Index in Milliarden US-Dollar von 1999 bis 2023. Gezeigt sind die folgenden Sektoren: Kommunikationsdienstleistungen, Konsumgebrauchsgüter, Konsumverbrauchsgüter, Energie, Finanzen, Gesundheit, Industrie, Informationstechnologie, Grundstoffe, Immobilien und Versorger. Auf der linken vertikalen Achse sind Wert von null bis 650 Milliarden US-Dollar abgetragen, auf der horizontalen Achse Jahre. Grundsätzlich sind die Dividenden über die Jahre in allen Sektoren gestiegen. Auf der rechten Seite der Grafik befindet sich eine Liste mit den prozentualen Anteilen der Dividenden jedes Sektors im Jahr 2023. Informationstechnologie: 14,1%; Konsumgebrauchsgüter: 5,7%; Konsumverbrauchsgüter: 13,5%; Energie:9,3%; Industrie: 9,2%; Immobilien: 5,4%; Versorger: 5,1%; Kommunikationsdienstleistungen: 4,3%; Finanzen: 17,1%; Gesundheit: 13.4%; Grundstoffe: 3% Eine Tabelle enthält Unternehmen und ihre Dividendenausschüttungen in Milliarden US-Dollar. An der Spitze steht Microsoft mit 20,7 Mrd. USD, gefolgt von Apple mit 15,1 Mrd., ExxonMobil mit 14,9 Mrd., Kenvue mit 14,6 Mrd., JPMorgan Chase mit 13,5 Mrd., Johnson & Johnson mit 11,8 Mrd., Chevron mit 11,3 Mrd., Verizon mit 11 Mrd., AbbVie mit 10,5 Mrd. und Pfizer mit 9,2 Mrd.

Quellen: FactSet, Capital Group. Daten von 1999 bis 2023. 

Während dividendenorientierte Anleger angesichts der niedrigen Dividende von Meta von 50 Cent pro Aktie und einer Dividendenrendite von 0,4 % nicht begeistert sein dürften. Alphabet zahlt 80 Cent und hat eine Rendite von 0,5 %. Aber insgesamt handelt es sich um beträchtliche Summen: 5,1 Milliarden US-Dollar sind es bei Meta, 10 Milliarden bei Alphabet. Und vermutlich werden die Dividenden im Laufe der Zeit stiegen. Bei anderen Technologieunternehmen war das jedenfalls so. Seit 2003 ist die Dividende von Microsoft kontinuierlich gestiegen. Apple zahlte erstmals 2012 eine Dividende und hat seine Quartalsausschüttungen zwölf Jahr in Folge gesteigert. 

 

Bislang haben Technologieunternehmen häufig eigene Aktien zurückgekauft, und diese Tradition wird eine wichtige Komponente ihre Investitionspolitik bleiben. Beispielsweise kündigte Apple kürzlich einen Rückkaufplan in Rekordhöhe von 110 Milliarden US-Dollar an, und Meta genehmigte den Rückkauf von Aktien im Wert von 50 Milliarden US-Dollar. Aber immer mehr Technologieunternehmen erkennen, dass Dividendenzahlungen ein Beleg dafür sein können, dass Geschäftsleitungen die Aktionärserträge wichtig sind. Unternehmen zögern, ihre Dividende senken, weil dies ein schlechtes Signal an die Investoren ist, sodass die Kurse danach häufig sinken. Außerdem können die Technologieriesen ihre bislang wachstumsorientierte Aktionärsgemeinde diversifizieren und Investoren hinzugewinnen.

 

Wegen der immer höheren Marktkapitalisierung von Tech-Konzernen, ist auch ihr Anteil an den Dividenden des gesamten US-Aktienmarkts gestiegen. Im S&P 500 stehen sie auf Platz 2 hinter dem Finanzsektor und den traditionellen Dividendenbranchen wie Gesundheit und Konsumverbrauchsgüter.

 

Interessant ist, dass 37 der 65 Technologieunternehmen des S&P 500 eine Dividende zahlen. Das ist mehr als die Hälfte, sodass noch Luft nach oben ist. Fünf der Magnificent 7 leisten Ausschüttungen.

Außerhalb des Technologiesektors steigen die Dividenden

 

Angesichts der steigenden Cashflows und des zu erwartenden Gewinnwachstums von US-Aktiengesellschaften, verbessern sich die Aussichten für Dividendenzahler. Nach den Daten von S&P Dow Jones Indices dürften die Unternehmen des S&P 500 im Jahr 2024 6% mehr auszahlen als im Vorjahr. 2023 betrug der Anstieg nur 5%.

 

Auch die entsprechende Terminkurve ist gestiegen, weil die Märkte nach den Ankündigungen von Meta und Alphabet noch mehr erwarten. Die Kurve ist steiler geworden und kann als Indikator für das erwartete Dividendenwachstum betrachtet werden – in diesem Fall für dieses Jahr.

Bessere Aussichten für S&P-500-Dividenden dank Technologieunternehmen

Das Liniendiagramm zeigt die Dividendenfutures des S&P 500. Die Kurve ist im letzten Quartal nach den erstmaligen Ausschüttungen von Meta und Alphabet steiler geworden. Der Kurs der Dividendenfutures des S&P 500 spiegelt den Kurs aller Dividendenzahler im S&P 500 für ein bestimmtes Kalenderjahr wider. In der Grafik ist es das Jahr 2024. Sie basiert auf dem S&P 500 Annual Dividend Points Index. In der Grafik sind auf jeder Kurve vier Datenpunkte hervorgehoben, Stand 30. April 2024 und 29. Dezember 2023. Die blaue Linie steigt. Die grüne Linie ist weniger steil, weil die Daten vor der Dividendenankündigungen von Meta und Alphabet gezogen wurden.

Capital Group, Bloomberg Gezeigt werden die Preise der gleitenden 12-Monats-, 1-Jahres-, 2-Jahres- und 3-Jahres-Dividendenfutures, Stand 30. April 2024. 

In vielen Branchen werden Dividenden eingeführt oder erneut gezahlt. Weil die Cashflows steigen, erhöhen viele Unternehmen ihre Dividenden oder zahlen wieder welche. Unter anderem haben die Branchen Luftverkehr, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtanbieter während des Reiseinbruchs in der Coronapandemie ihre Ausschüttungen eingestellt und nehmen sie jetzt wieder auf, weil die Reisetätigkeit weltweit wieder anzieht. 

 

So kündigte Ryanair 2023 seine erste Dividende überhaupt an, nachdem sich die Gewinne erholt und die Aussichten verbessert hatten. Auch Booking.com zahlt erstmals eine Dividende und verwies dabei auf hohe Gewinne und Cashflows. Delta Air Lines führte seine Dividende ein, die sie während der Pandemie ausgesetzt hatte. General Electric, das Flugzeugmotoren herstellt und wartet, hat kürzlich seine Ausschüttungen erhöht.

 

Weltweit steigen die Dividenden. Auch europäische Banken wie Santander, Deutsche Bank, UniCredit und BNP Paribas haben beschlossen, ihre Dividenden 2024 zu erhöhen. 

Weltweit dürften die Dividenden steigen

Die Grafik zeigt das erwartete Dividendenwachstum je Aktie für drei Aktienmarktindizes: MSCI Europe, MSCI USA und MSCI Japan. Auf der x-Achse sind die Jahre 2013 bis 2026 abgetragen, wobei die Werte für 2024 bis 2026 auf Konsensschätzungen basieren. Auf der y-Achse sind die Dividenden je Aktie in US-Dollar abgetragen. Für die Jahre 2021 zeigt die Grafik die impliziten kumulierten Wachstumsraten p.a. (CAGRs). Die oberste Linie steht für den MSCI Europa mit einem CAGR von 5,3%. Die CAGRs des MSCI USA und des MSCI Japan liegen bei 7,4% und 10.6%. Alle drei Linien zeigen für den genannten Zeitraum steigende Dividenden.

Quelle: FactSet. Daten von 2023 bis 2023, wobei die Werte für 2024 bis 2026 auf Konsensschätzungen am 24. April 2024 beruhen. CAGR= kumulierter Ertrag p.a.

Energiekonzerne wie ExxonMobil und Canadian Natural Resources haben ihre Investoren auch deshalb trotz volatiler Ölpreise behalten – weil sie 20 Jahre lang regelmäßige und steigende Dividenden ausgeschüttet haben. Einige Rohstoffförderer und -produzenten zahlen neben ihrer Basisdividende variable Aufschläge, um ihre Cashflows angesichts der schwankenden Rohstoffpreise zu steuern.

Fazit

 

Dividenden sind in vielerlei Hinsicht gut für Unternehmen. Erstens können sie die Anlegerschaft diversifizieren. Mit mehr unterschiedlichen Investoren kann der Kurs stabiler bleiben, weil die Aktie sowohl für wachstumsorientierte Investoren als auch für Anleger sein kann, die Wert auf Dividenden legen. Zweitens erhalten viele Mitarbeiter von Technologiekonzernen und innovativen Unternehmen Aktien als Teil ihrer Vergütung. Deshalb kann eine Dividende als indirekte Gehaltserhöhung betrachtet werden und die Arbeitsmoral steigern.

 

In den letzten zwölf Monaten gab es Anzeichen dafür, dass der US-Aktienmarkt breiter wird und nicht mehr nur von einigen wenigen Konzernen angeführt wird. Das Interesse an traditionellen Dividendenzahlern ist gestiegen. Die Gewinne von Dividendenzahlern wachsen stärker, sodass sie volatile Phasen und höhere Zinsen besser verkraften können.

 

Bei Dividendenzahlern besteht Aussicht auf steigende Bewertungen. Die KGV von Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen sind niedriger als das KGV des S&P 500, aber das ändert sich allmählich.

Dividendenzahler sind attraktiv

Das Liniendiagramm zeigt die Veränderung der Beliebtheit von Aktiengesellschaften, die hohe Dividenden ausschütten im Vergleich zum Gesamtmarkt. Auf der x-Achse sind die Jahre 1980 bis 2022 abgetragen. Auf der vertikalen Achse ist die Differenz zwischen den KGV in Prozent abgetragen. Sie liegt zwischen -40 und 5. Eine blaue Linie zeigt die Differenz zwischen den KGV der S&P-500-Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen und dem KGV des Gesamtindex. Die Linie schwankt stark. Auffällig sind Einbrüche unter eine unterbrochene Linie, die für die durchschnittliche KGV-Differenz von -12,0% steht. Diese Einbrüche stehen für Phasen, in denen Anlagen in den breiten S&P 500 beliebter waren als Investitionen in Dividendenzahler. Die stärksten Einbrüche fanden etwa 1999 und 2020 statt.

Quelle: Goldman Sachs Stand der Daten 31. März 2024. KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis. Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf künftige Ergebnisse. Die Abbildung zeigt das Verhältnis des KGV der S&P 500-Unternehmen, deren Dividendenzahlungen im obersten Quintil liegen (unabhängig von der Branche) und dem KGV des Gesamtindex.

Auch Zinssenkungen der Fed könnten gut für Aktien mit höheren Dividendenrenditen sein. Ein großer Teil der verfügbaren Barmittel der nicht investierten 6 Billionen US-Dollar könnte in Anleihen fließen, aber fallende Zinsen und stabilere Konjunkturaussichten könnten auch zu einer größeren Nachfrage nach Dividendenzahlern führen.

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Chris Buchbinder ist Aktienportfoliomanager und hat 28 Jahren Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2023). Er hat einen Bachelor in Volkswirtschaft und Internationalen Beziehungen von der Brown University.

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Marc Nabi ist Investmentdirektor mit 31 Jahren Erfahrung in der Investmentbranche. Er hat einen MBA in Finanzwesen von der New York University und einen Bachelor in Rechnungswesen von der University of Michigan.

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Anne-Marie Peterson ist als Aktienportfoliomanagerin bei Capital Group tätig. Sie verfügt über 26 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche und ist seit 16 Jahren bei Capital Group tätig. Als Investmentanalystin befasst sie sich auch mit dem US-Einzelhandel. Sie besitzt einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften der University of California, Irvine, und ist CFA-Charterholder.

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