Wichtige Hinweise

Diese Webseite richtet sich ausschließlich an Finanzintermediäre in Österreich.

 

Wenn Sie Privatanleger sind, klicken Sie bitte hier; wenn Sie institutioneller Investor sind, klicken Sie bitte hier. Informationen über andere Standorte/Länder finden Sie hier.

 

Mit Ihrem Klick bestätigen Sie, dass Sie die rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Hinweise gelesen und verstanden haben.

Konjunkturindikatoren Konjunkturausblick: Weniger Unsicherheit, solides Wachstum

Wenn 2025 das Jahr war, in dem die zollbedingte Unsicherheit die Aussichten für die Weltwirtschaft prägte, könnte 2026 das Jahr werden, in dem sich die Lage wieder stabilisiert.

 

Im kommenden Jahr dürfte sich die Welt für Investoren wieder normalisieren: Die weltweiten Handelsstreitigkeiten lassen nach, die staatlichen Wachstumsprogramme greifen, die Zinsen sinken, und hohe Investitionen in KI beleben weiter die Konjunktur.

 

„Die Wirtschaft hatte mehrere Herausforderungen zu bewältigen“, sagt Aktienportfoliomanager Brady Enright. Als Beispiele nennt er steigende Zölle, vergleichsweise hohe Zinsen und die jüngste US-Haushaltssperre. „Aus meiner Sicht spricht einiges für eine deutliche Verbesserung des Konjunkturumfelds im Jahr 2026.“

Die Weltwirtschaft bleibt stabil

Eine Tabelle vergleicht die Erwartungen des Capital Strategy Research Teams für das Jahr 2026 mit dem Marktkonsens. Gezeigt werden die jeweiligen Einschätzungen des Weltwirtschaftswachstums, der US-Wirtschaft, der Wirtschaft Europas, der Geldpolitik der Federal Reserve, der Inflation und der US-Währung.

Quellen: Capital Group, National Association for Business Economics, Internationaler Währungsfonds World Economic Outlook, Oktober 2025 (veröffentlicht am 14. Oktober). Marktkonsens bezieht sich auf allgemeine Ansichten, Einschätzungen oder Prognosen von Marktteilnehmern zu wichtigen Konjunktur-, Finanz- oder Marktkennzahlen. EZB: Europäische Zentralbank, BIP: Bruttoinlandsprodukt, CSR: Capital Strategy Research, BoJ: Bank of Japan, BoE: Bank of England.

Tatsächlich rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer damit, dass die Wirtschaft weltweit wächst – trotz der noch immer schwelenden Handelskonflikte, weltpolitischer Auseinandersetzungen und der erhöhten Inflation. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem realen BIP-Wachstum von 3,1% im Gesamtjahr 2026.

 

Die US-Wirtschaft könnte um etwa 2,0% zulegen, weil KI-Investitionen und staatliche Wachstumsprogramme die Konjunktur stützen. Zugleich werden vermutlich ein schwächerer Arbeitsmarkt und höhere Zölle den Handel belasten. Die Emerging Markets dürften, angeführt von China, 2026 am stärksten wachsen. Der IWF geht von insgesamt 4,0% aus. Für die europäische Wirtschaft rechnet er mit etwa 1,1%, unterstützt von höheren Verteidigungsausgaben und Infrastrukturinvestitionen.

 

Die Volkswirte des Capital Strategy Research Teams von Capital Group sind für die Weltwirtschaft weniger optimistisch, aber auch sie erwarten in den USA, Europa, Japan und den meisten Emerging Markets eine solide Konjunktur. Als Grund nennen sie mehr Klarheit über US-Zölle und -Handelspolitik als Anfang dieses Jahres.

 

„Die bessere Prognostizierbarkeit der Zölle dürfte Unternehmen zu Investitionen veranlassen, beispielsweise in die Rückführung ihrer Lieferketten an den Heimatmarkt“, sagt Volkswirt Jared Franz.

Nachlassende politische Unsicherheit dürfte das Geschäftsvertrauen stärken

Ein Liniendiagramm vergleicht die offiziell angekündigten und die effektiven Zollsätze von Juli 2024 bis August 2025. Die tatsächlichen Zölle liegen nach wie vor deutlich unter den angedrohten. Nach dem „Liberation Day“ im April waren Zölle von bis zu 26% angekündigt worden. Aufgrund von Handelsvereinbarungen lag der tatsächliche Satz im August bei nur 11,5%. Untere Grafik: Ein Liniendiagramm stellt die Erträge des S&P 500 seit Anfang 2025 dem rollierenden 7-Tage-Durchschnitt des Bloomberg Economic Policy Uncertainty Index in diesem Jahr gegenüber. Der Uncertainty Index begann Anfang Februar 2025 zu steigen und erreichte seinen Höhepunkt Mitte April. Zu diesem Zeitpunkt ging auch der S&P 500 deutlich zurück. Mit der nachlassenden Unsicherheit erholte sich der S&P 500 und setzte seinen Anstieg fort.
Ein Liniendiagramm, vergleicht die offiziell angekündigten und die effektiven Zollsätze von Juli 2024 bis August 2025. Die tatsächlichen Zölle liegen nach wie vor deutlich unter den angedrohten. Nach dem „Liberation Day“ im April waren Zölle von bis zu 26% angekündigt worden. Aufgrund von Handelsvereinbarungen lag der tatsächliche Satz im August bei nur 11,5%. Untere Grafik: Ein Liniendiagramm stellt die Erträge des S&P 500 seit Anfang 2025 dem rollierenden 7-Tage-Durchschnitt des Bloomberg Economic Policy Uncertainty Index in diesem Jahr gegenüber. Der Uncertainty Index begann Anfang Februar 2025 zu steigen und erreichte seinen Höhepunkt Mitte April. Zu diesem Zeitpunkt ging auch der S&P 500 deutlich zurück. Mit der nachlassenden Unsicherheit erholte sich der S&P 500 und setzte seinen Anstieg fort.

Quellen: obere Grafik: Capital Group, The Yale Budget Lab, US Census Bureau, US Department of the Treasury. Daten bis August 2025, Stand 30. November 2025 (aktuellste verfügbare Daten). Der offiziell angekündigte Zollsatz ist die von einer Regierung gesetzlich festgelegte Steuer auf Importe, während sich der effektive Zollsatz aus dem Quotienten der von der Regierung erzielten Zolleinnahmen und dem Wert aller Importe ergibt. Untere Grafik: Capital Group, Bloomberg, RIMES, Standard & Poor’s. Die Daten für den Bloomberg US Economic Policy Uncertainty (EPU) Index sind die rollierenden 7-Tage-Durchschnitte auf Grundlage täglicher Indexwerte. Die gezeigten S&P-500-Erträge sind Gesamterträge. Stand der Daten 30. November 2025.

Die US-Handelspolitik brachte die Finanzmärkte 2025 ins Schlingern, aber angesichts der jüngsten Handelsvereinbarungen unter anderem zwischen den USA, Europa und Japan könnte sich die Lage 2026 stabilisieren. Das wäre völlig anders als im April, als Präsident Trump die höchsten Zölle seit fast 100 Jahren gegen fast jeden US-Handelspartner ankündigte und dies „Liberation Day“ nannte. Zunächst brachen die Aktienmärkte ein, dann legten sie wieder zu und verzeichneten eine bemerkenswerte Rallye, die mehrere Monate anhielt.

 

Über die Gründe lässt sich trefflich diskutieren. Aber eine Erklärung ist, dass die politische Unsicherheit in den Monaten nach dem Liberation Day allmählich nachließ, weil politische Entscheider auf der ganzen Welt eine Handelsvereinbarung nach der anderen mit den USA schlossen, Trump einige seiner Drohungen nicht umsetzte und Investoren zu dem Schluss kamen, dass die Zollsätze nicht so enorm hoch sein würden wie erwartet. Tatsächlich schwankte der US-Zollsatz in den letzten Monaten um 11%, war also erheblich niedriger als zunächst angenommen.

 

Die noch im April deutlichen Rezessionsängste in den USA haben nachgelassen, und die Märkte haben darauf reagiert. Diese gute Anlegerstimmung dürfte Aktien weiter steigen lassen, weil die US-Wirtschaft einem Abschwung entgeht und moderat wächst.

 

„Vermutlich würde nur so etwas wie ein Liberation Day 2.0 einen echten Konjunkturrückgang auslösen“, sagt Tryggvi Gudmundsson. „Die politische Unsicherheit hat nachgelassen, und die Märkte steigen weiter. Das Handelsdrama wird vermutlich erneut aufflammen, wenn neue Zölle verhängt werden, aber diesmal werden die Ausschläge hoffentlich schwächer sein.“

Weltweit dürften die Unternehmensgewinne steigen

Einige vertikale Säulen zeigen das für die Jahre 2025 und 2026 erwartete jährliche Gewinnwachstum in den USA, Europa, Japan, den Emerging Markets und China.  Die größten Erwartungen werden in die Emerging Markets gesetzt (17,2% im Jahr 2026), gefolgt von den USA (14,2%). Für Europa und China wird mit einem leichten Wachstum von 11,2% und 11,4% gerechnet, und die Prognose für die japanische Wirtschaft lautet auf 8,4%.

Quellen: Capital Group, FactSet, MSCI, Standard & Poor’s. Geschätztes Wachstum der Unternehmensgewinne berechnet als Mittelwert der Konsensschätzungen der Gewinne je Aktie der in den folgenden Indizes enthaltenen Unternehmen für die Jahre 2025 und 2026, jeweils bis Ende Dezember: S&P 500 Index (USA), MSCI Europe Index (Europa), MSCI Japan Index (Japan), MSCI Emerging Markets Index (Emerging Markets) und MSCI China Index (China). Schätzungen Stand 30. November 2025.

Das grundsätzlich günstige gesamtwirtschaftliche Umfeld spricht für steigende Unternehmensgewinne im Jahr 2026. Nach den Konsensschätzungen sind die Aussichten für das nächste Jahr besser, weil die Federal Reserve plant, die Zinsen zu senken, die Staatsausgaben die Industrieproduktion beflügeln und viele Unternehmen angesichts der normaleren Zollsätze wieder größere Investitionen tätigen wollen. Der KI-Boom ist ein wichtiger Faktor für die Zunahme der Investitionen, weil durch KI die Nachfrage nach Computerchips und Datenzentren und die damit verbundenen Ausgaben steigen.

 

Nach Schätzungen von FactSet vom 30. November 2025 dürften die Gewinne von Unternehmen mit Sitz in den Emerging Markets am stärksten zulegen (17,2%). In den USA dürften es nur gut 14% und in Europa etwas mehr als 11% werden.

 

In Zukunft dürfte nicht nur der Technologiesektor das Gewinnwachstum und die Indizes nach oben treiben, aber wirklich wichtig ist das Wachstum der Unternehmensgewinne.

 

Investoren sollten sich auf gelegentliche Marktabschwünge einstellen

 

Zwar gibt es viele Anzeichen für ein gutes Jahr 2026, aber nach wie vor bestehen Risiken, und Investoren sollten sich auf unvermeidliche kurze Abschwünge vorbereiten.

 

Für Einsteiger sind Aktien teuer. Die meisten Aktienmärkte weltweit haben 2023 bis 2025 kräftig zugelegt. Die Unternehmensgewinne waren durchweg solide, aber in den USA, den anderen Industrieländern und den Emerging Markets lagen die KGV Ende September 2025 alle deutlich über ihren 10-Jahres-Durchschnitten.

Weltweit hohe Bewertungen

Einige Säulen zeigen die KGV fünf regionaler MSCI-Index auf Sicht von 12 Monaten: USA, Japan, ACWI ex-USA, Europe und Emerging Markets. Für jede Region zeigt eine farbige Säule die 10-Jahres-Spanne des KGV, eine horizontale Linie dessen 10-Jahres-Durchschnitt und eine Raute das aktuelle KGV zum 30. November 2025. In den USA ist das KGV am höchsten und liegt nahe dem oberen Ende seiner Spanne der letzten zehn Jahre, während es in den Emerging Markets am niedrigsten ist. Aber in allen Ländern und Regionen liegt es über dem 10-Jahres-Durchschnitt.

Quellen: Capital Group, MSCI, RIMES. Stand 30. November 2024. Gezeigt wird der jeweilige MSCI-Index der Länder und Regionen. Erwartetes KGV auf Sicht von 12 Monaten auf Basis der jüngsten Konsensschätzung, berechnet als Quotient des aktuellen Aktienkurses eines Unternehmens und der erwarteten künftigen Gewinne je Aktie dieses Unternehmens.

Auch die hartnäckige Inflation und steigende Staatsschulden in den USA, Europa und anderen Ländern sorgen für Bedenken. Durch großzügige Wachstumsprogramme werden die Schulden weiter steigen. In den USA dürfte die Verschuldung nach Prognosen des IWF bis 2030 140% des BIP übersteigen.

 

Man darf nie vergessen, dass Aktienmarktrückgänge nichts Ungewöhnliches sind. Der S&P 500 Index ist etwa alle 16 Monate um mindestens 10% gefallen. Auf Grundlage von Marktdaten für die Jahre 1954 bis 2025 brach er etwa alle sechs Jahre um mindestens 20% ein.

 

„Der in den Kursen enthaltene Optimismus lässt wenig Spielraum für Enttäuschung“, sagt Volkswirt Darrell Spence. „Überraschungen gibt es immer – jedes Jahr –, auch wenn die Aussichten gut sind.“

Brady Enright ist Aktienportfoliomanager und hat 34 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat einen MBA von Harvard und einen Bachelor in Biologie von der Stanford University.

Jared Franz ist Volkswirt und hat 19 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat an der University of Illinois in Chicago in Volkswirtschaft promoviert und hat einen Bachelor in Mathematik von der Northwestern University.

Tryggvi Gudmundsson ist Volkswirt und hat 16 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat an der London School of Economics and Political Science promoviert und einen Master sowie einen Bachelor in Volkswirtschaft von der University of Iceland.

Darrell Spence ist Volkswirt und hat 32 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Er hat einen Bachelor in Volkswirtschaft vom Occidental College. Außerdem ist er CFA® und Mitglied der National Association for Business Economics. 

Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf künftige Ergebnisse. Man kann nicht direkt in einen Index investieren. Indizes sind keine gemanagten Produkte. Der Wert und Ertrag von Anlagen können schwanken, sodass Anleger ihr investiertes Kapital ganz oder teilweise verlieren können. Diese Informationen sind weder Anlage-, Steuer- oder sonstige Beratung noch eine Aufforderung, irgendein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen.
 
Die Aussagen einer bestimmten Person geben deren persönliche Einschätzung am Tag der Veröffentlichung dieses Dokuments wieder. Sie entsprechen möglicherweise nicht der Meinung anderer Mitarbeiter von Capital Group oder deren Tochtergesellschaften. Alle Angaben beziehen sich auf den genannten Zeitpunkt (falls nicht anders angegeben). Einige Informationen stammen möglicherweise aus Drittquellen, und die Verlässlichkeit dieser Informationen kann nicht garantiert werden.
 
Capital Group managt Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihenexperten sind für das Anleihenresearch und das Anleihenmanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Aktieneinheiten tätig.