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Aktien Konjunktur aktuell: Kann Korea nach Japans Vorbild den Shareholder Value steigern?

In den letzten zehn Jahren blieben die Aktionärserträge in Asien hinter den USA zurück: Kapital wurde abgezogen, das Anlegerinteresse ließ nach. So konnte es nicht weitergehen.

 

Japan ging voran, mit Reformen zur Verbesserung der Corporate Governance und des Shareholder Value. Andere Länder folgten, darunter Südkorea, China und Thailand.

 

Besonders große Fortschritte macht dabei Korea, auch dank der Unterstützung durch den im Juni 2025 neu gewählten Präsidenten, den Demokraten Lee Jae-myung, und die wachsende Zahl von Kleinanlegern.

 

Seit Langem sind koreanische Aktien im internationalen Vergleich niedrig bewertet. Oft wird das mit Problemen wie den komplexen Überkreuzbeteiligungen, niedrigen Dividenden und den oft nur wenig unabhängigen Boards erklärt. Korea besteuert Dividenden mit bis zu 45% und damit so stark wie nur wenige andere OECD-Länder. Das hat Unternehmen von Ausschüttungen abgehalten.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und Dividendenquote ausgewählter Aktienindizes

Stand der Daten November 2025. Quelle: Bloomberg. Emerging Markets: MSCI Emerging Markets. Industrieländer: MSCI Developed Markets. Nifty 50 ist ein indischer Aktienindex. TWSE: Taiwan Stock Exchange.Australian Securities Exchange. ASX: Australian Securities Exchange.

Die von einflussreichen Familien kontrollierten Mischkonzerne, sogenannte Chaebols, haben meist nur wenig Interesse an steigenden Kursen, da der Marktwert zugleich Bemessungsgrundlage für die hohe Erbschaftsteuer von mindestens 50% ist. Ohnehin ist es den Familien meist wichtiger, die Kontrolle zu behalten und Kapital für Übernahmen anzusammeln, als die Aktionärserträge zu steigern.

 

Um das zu ändern, hat Korea 2024 das Corporate Value-Up Program (CVUP) gestartet. Es soll die Unternehmenspraxis auf internationale Standards heben und die Aktionärserträge verbessern. Börsennotierte Unternehmen werden jetzt ermutigt, Mehrjahrespläne zur Verbesserung der Eigenkapitalrentabilität und des Shareholder Value vorzulegen. Sie sollen sich zu höheren Dividenden, Aktienrückkäufen, einfacheren Konzernstrukturen und einer stärkeren Unabhängigkeit des Boards verpflichten.

 

Seit Jahresbeginn ist der KOSPI 200 deutlich gestiegen. Das durchschnittliche Kurs-Buchwert-Verhältnis legte von 0,8 auf 1,25 zu. Der Bewertungsabschlag koreanischer Aktien (in den letzten 20 Jahren durchschnittlich 50% gegenüber Industrieländertiteln und 35% gegenüber Emerging-Market-Titeln) ging zurück, aber noch gibt es Luft nach oben. Damit sich noch mehr tut, ist neben der von der Regierung bislang genutzten Peitsche aber vielleicht noch mehr Zuckerbrot nötig. Denkbar wären niedrigere Dividenden- oder Erbschaftsteuern. Dennoch erleben wir schon jetzt strukturelle Fortschritte und institutionelle Verbesserungen. Korea ist auf einem guten Weg, das funktionierende Staatswesen durch eine ebenso gute Corporate Governance zu ergänzen.

Chau Nguyen ist Volkswirtin bei Capital Group. Sie hat fünf Jahre Investmenterfahrung, ausschließlich bei Capital Group. Sie hat einen Master in Entwicklungsökonomie von der Universität Oxford und einen Bachelor in Volkswirtschaft und Mathematik von der Denison University. Nguyen arbeitet in Singapur.

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