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Die Wiederöffnung Chinas dürfte einigen asiatischen Emerging Markets zugutekommen
Stephen Green
Economist

Den meisten Ländern kommt die Wiederöffnung Chinas zugute. Die wichtigsten Kanäle sind der Tourismus, Warenimporte und Rohstoffpreise.


Während die Menschen in den meisten Ländern bereits seit 2021/22 wieder Auslandsreisen unternehmen, signalisieren der jüngste Anstieg der Nachfrage in Reisebüros und das Interesse an Onlinetickets in China, dass es dort erst jetzt wieder losgeht. Das ist auch auf die Lockerung der Reisebeschränkungen zurückzuführen. Die größten Auswirkungen werden vermutlich in Ländern zu spüren sein, die in der Nähe Chinas liegen oder beliebte touristische Zielen sind, beispielsweise Thailand, Singapur und Korea.


In der zweiten Jahreshälfte 2022 sind die chinesischen Importe deutlich zurückgegangen, was die globale Güternachfrage belastet hat.1 Vermutlich wird die Erholung vor allem Dienstleistungen begünstigen, aber mit dem steigenden Konsum dürften auch die Warenimporte zulegen.  Auch das betrifft in erster Linie Asien, insbesondere Malaysia, Korea und Thailand.


Exporte nach China

Exports to china

Stand aller Daten außer für Indien und Thailand Dezember 2022. Stand der Daten für diese beiden Länder November 2022. Quelle: CEIC

China ist ein wichtiger Rohstoffimporteur. Deshalb dürften die Rohstoffpreise steigen, wenn die Nachfrage dort anzieht. Davon werden vermutlich rohstofforientierte Exportländer aus dem Nahen Osten (Öl), Lateinamerika (Eisenerz, Kupfer etc.) und Südafrika (Edelmetalle) profitieren. Zugleich dürften höhere Preise Rohstoffimporteure etwas belasten. Die meisten von ihnen liegen in Asien, gefolgt von Lateinamerika und der EMEA-Region zu etwa gleichen Teilen.


Die Leistungsbilanzsalden von Korea, Thailand und Malaysia dürften sich nach der Wiederöffnung Chinas verbessern. In allen drei Ländern werden sie vermutlich bald (stärker) im Plus liegen. Davon werden wohl auch alle drei Währungen profitieren, vor allem der thailändische Baht. Der chinesische Renminbi dürfte dagegen ab jetzt stabil bleiben, weil den höheren Kapitalzuflüssen eine Verschlechterung der Leistungsbilanz des Landes gegenübersteht. 


 


1 Stand 23. Januar 2023. Quelle: Goldman Sachs



Stephen Green is an economist covering Asia. He has 16 years of investment industry experience. He holds a PhD in government from the London School of Economics and an honors degree from Cambridge. 


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