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Marktvolatilität
Finanzzyklen bald auf dem Höhepunkt: Wird es jetzt schwierig?
Jens Sondergaard
Währungsanalyst

Das Finanzzyklus-Konzept ist die Kombination aus Wohnimmobilien- und Kreditzyklus. In der Vergangenheit fanden die Wendepunkte von Finanzzyklen in schwierigen Zeiten statt (1988 und 2006).


Wenn sich Finanzzyklen beschleunigen, steigt die Kreditmenge, der Wohnimmobilienmarkt boomt, und das BIP wächst kräftig. Aber sobald der Höhepunkt überschritten ist, baut der private Sektor Schulden ab, die Wohnimmobilienpreise fallen und das BIP-Wachstum geht zurück (oder wird sogar negativ). Dann können Finanz- und Bankenkrisen folgen.


Es ist davon auszugehen, dass der US-Finanzzyklus Ende 2023 seinen nächsten Höhepunkt erreicht und kippt. Auch in den meisten anderen Industrieländern steuert der Finanzzyklus auf den Wendepunkt zu oder hat ihn bereits überschritten. In diesem Artikel untersucht Jens Søndergaard, was dies für den Konjunkturausblick bedeuten könnte.


Finanzzyklen dauern in der Regel viel länger als Konjunkturzyklen, die das Wachstum und die Schrumpfung der Wirtschaft spiegeln.Während Finanzzyklen mit Jahreszeiten vergleichbar sind, entsprechen Konjunkturzyklen eher meteorologischen Hoch- und Tiefdruckgebieten. Finanzzyklen lassen sich in vier Phasen einteilen, die der Entwicklung der Verschuldung einer Volkswirtschaft entsprechen. Wendepunkte bedeuten häufig, dass sich auch an den Aktien- und Anleihenmärkten das Blatt wendet.


Analysen der Erträge der großen Assetklassen in den letzten über 40 Jahre zeigen, dass Anleihen in der Regel im Umfeld von Höhepunkten von Finanzzyklen besser abschneiden als Aktien. Aktien waren dagegen im Umfeld von Tiefpunkten des Finanzzyklus erfolgreicher.


Finanzzyklen bald auf dem Höhepunkt: Wird es jetzt schwierig?

Quelle: Capital Group. Die genannten Daten dienen nur zur Information. Sie sind keine Zusicherung und kein Versprechen der tatsächlichen Ergebnisse. Die Analyseergebnisse beruhen auf unseren Annahmen, und die tatsächlichen Ergebnisse können stark davon abweichen, weil die Märkte sich möglicherweise anders entwickeln als wir angenommen haben. 


Jens Søndergaard ist Währungsanalyst bei der Capital Group. Er hat 15 Jahre Investmenterfahrung und ist seit acht Jahren in unserem Unternehmen. Er hat einen PhD in Volkswirtschaft und einen Master in Internationalen Beziehungen von der Georgetown University. Søndergaard arbeitet in London.


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