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Wachstum und laufende Erträge: Ein Ansatz für Anlagen in Europa
Caroline Randall
Aktienportfoliomanagerin
Alfonso Barroso
Aktienportfoliomanage
IM ÜBERBLICK
  • Bei einem Ansatz, der Wachstum und laufende Erträge anstrebt, können Portfoliomanager flexibel die aus ihrer Sicht interessantesten Chancen aus dem gesamten Renditespektrum auswählen.
  • Der Russland-Ukraine-Konflikt ändert bestimmte ESG-Konzepte, vor allem für Sektoren wie Energieversorgung und Verteidigung.
  • In einem schwierigen Umfeld dürften sorgfältige Kontrollprozesse hilfreich sein, damit wir davon ausgehen können, dass ein Unternehmen auch weiterhin Dividenden zahlen kann.

In diesem Artikel erörtern Caroline Randall und Alfonso Barroso, die Portfoliomanager des Capital Group European Growth and Income Fund (LUX) (CGEGI), ihren Investmentansatz. Außerdem geben sie ihre Einschätzung zu ESG-Themen und zum gesamtwirtschaftlichen Umfeld in Europa.


Würden Sie bitte die auf Wertzuwachs und laufende Erträge ausgerichtete Investmentphilosophie von CGEGI erläutern und erklären, welchen Einfluss sie auf Ihre Positionierung hat?


Barroso: Das aus meiner Sicht Spannendste an einem auf Wertzuwachs und laufende Erträge ausgerichteten Ansatz ist, dass wir als Portfoliomanager völlig flexibel in die aus unserer Sicht meistversprechenden Chancen des gesamten Renditespektrums investieren können. Wir sind nicht auf einen Teil des Markts beschränkt. Das heißt, wir können in Wertpapiere investieren, die gar keine laufenden Erträge erzielen, aber auch in solche mit sehr hohen Ausschüttungen und schwachem Wachstum oder in jene, die zurzeit sehr hohe Dividenden zahlen, die aber unserer Einschätzung nach irgendwann gekürzt werden könnten, sodass die Rendite sinken wird.


Ich meine, dass man beim Investieren Verlustrisiken gleichermaßen berücksichtigen muss wie Ertragschancen. Deshalb ist das Portfolio größtenteils in Aktien investiert, die aus meiner Sicht mit Leichtigkeit 6%–10% Gesamtertrag erzielen können. Angesichts der Marktentwicklung in den letzten etwa fünf Jahren ist das nicht übermäßig viel. Ich kann also auch defensive Aktien ins Portfolio aufnehmen, die in Abschwüngen stabil bleiben könnten. Auch Anlagen in Einzelwerte mit einem hohen Risiko-Ertrags-Profil sind möglich. Allerdings müssen unsichere Papiere auch mehr Ertrag versprechen.


Randall: Für mich bedeutet ein auf Wachstum und laufende Erträge ausgerichteter Ansatz, dass man in Unternehmen investiert, die steigende Dividendenrenditen versprechen. Deshalb interessiere ich mich für Firmen mit hohem Gewinnwachstumspotenzial. Für den CGEGI suche ich in der Regel Unternehmen, die ihren Aktionären mit einer hohen Wahrscheinlichkeit stabile hohe Gesamterträge bieten werden. Häufig sind das Firmen mit 2%–3% Dividendenrendite und Gewinnwachstum im mittleren zweistelligen Bereich, deren Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) steigen können.


Wie berücksichtigen Sie in diesem Fonds ESG-Faktoren?


Randall: ESG-Faktoren werden bei der Capital Group im Rahmen des Investmentansatzes berücksichtigt über Research, Kontrolle und Engagement. Wir betrachten die Aktionärs- und Stakeholder-Interessen sowie exogene Faktoren und deren möglichen Einfluss auf die Bewertungen. Und wir achten darauf, welche Auswirkungen die Investitionspolitik auf die künftigen Aktionärserträge haben kann.


Weil wir keine Aktien per se ausschließen, können wir Situationen ausnutzen, in denen die Bewertungen unter Druck geraten und deshalb so attraktiv sind, dass sie einen angemessenen Ausgleich für die ESG-Risiken bieten. Deshalb ist CGEGI zurzeit auch in Aktien aus den Sektoren Verteidigung, Tabak und Energie investiert.


Barroso: ESG-bedingte Ausschlüsse sind manchmal nicht einfach und können dazu führen, dass man ungewollt auf bestimmte Unternehmen verzichtet. Ein Beispiel ist National Grid, das häufig als eines der CO2-intensivsten Unternehmen betrachtet wird. Tatsächlich fördert National Grid die Energiewende und trägt zur Erreichung der weltweiten Dekarbonisierungsziele bei, weil es die Infrastruktur bereitstellt, die man benötigt, um die Offshore-Windkraft in das Stromnetz einzuspeisen. Aus meiner Sicht werden die Länder ihre Dekarbonisierungsziele ohne Netzwerkanbieter wie National Grid gar nicht erreichen können.


 


Risikofaktoren, die vor einer Anlage zu beachten sind:

  • Dieses Dokument ist weder Anlageberatung noch eine persönliche Empfehlung.
  • Wert und Ertrag von Anlagen können schwanken, sodass Anleger ihr investiertes Kapital ganz oder teilweise verlieren können.
  • Die Ergebnisse der Vergangenheit sind kein Hinweis auf künftige Ergebnisse.
  • Wenn Ihre Anlagewährung gegenüber der Währung aufwertet, in der die Anlagen des Fonds denominiert sind, verliert Ihre Anlage an Wert. Dem soll mit einer Währungsabsicherung entgegengewirkt werden, aber der Erfolg der Absicherungsstrategie wird nicht garantiert.
  • Je nach Strategie können dazu auch die Risiken von Anleihen, Emerging-Market-Titeln und/oder High-Yield-Anleihen zählen. Emerging-Market-Anlagen sind volatil und ggf. auch illiquide.


Caroline Randall ist Aktienportfoliomanagerin und hat 21 Jahre Erfahrung im Investmentgeschäft. Außerdem analysiert sie europäische Versorger. Sie hat in Cambridge einen Master- und Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre gemacht.

Alfonso Barroso ist als Aktienportfoliomanager bei Capital Group tätig. Er hat 25 Jahre Investmenterfahrung, ausnahmslos bei der Capital Group. Zuvor war Alfonso als Investmentanalyst im Bereich Aktien bei Capital tätig und für Einzelhandelsunternehmen in Europa und Lateinamerika, europäische Immobilien und REITs sowie europäische Internet- und Telekommunikationsdienste zuständig. 


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