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Aktien
Warum Analysen bei Anlagen in China wichtig sind
Andrew Lee
Direktor für Investitionen
IM ÜBERBLICK
  • Bislang waren chinesische Aktien in diesem Jahr volatil. Zu den zahlreichen Problemen zählten die COVID-19-Restriktionen, der schwache Immobilienmarkt und Lieferkettenengpässe.
  • In China kommt es zunehmend auf die Einzelwertauswahl an, und dafür brauchen Investoren kompetente Analysten vor Ort.
  • Die Capital Group war einer der ersten ausländischen Investoren in China und ist bereits seit 1993 an diesem Markt aktiv.

Bislang gleicht die Entwicklung chinesischer Aktien 2022 einer Achterbahnfahrt. Was waren die wesentlichen Auslöser dieser Volatilität?


Noch nicht einmal drei Quartale dieses Jahres liegen hinter uns, aber angesichts der vielen wichtigen Ereignisse kommen sie uns wie eine Ewigkeit vor. Das gilt vor allem für chinesische Aktien, die gut in das Jahr gestartet sind, aber dann unter den strengeren Regulierungen in Sektoren wie Immobilien, Technologie und private Bildung gelitten haben.


Als der Krieg in der Ukraine Ausverkäufe bei den meisten risikoreichen Wertpapieren weltweit auslöste, kam endgültig die Wende zum Schlechteren. Auch anhaltende Spannungen mit den USA setzten chinesische Aktien unter Druck, aber in zwei Bereichen waren die Folgen besonders stark zu spüren. Erstens drohte chinesischen Unternehmen der Entzug ihrer Börsenzulassung in den USA, wenn sie sich nicht an bestimmte Rechnungslegungsstandards halten würden, die von der US Securities and Exchange Commission eingeführt worden waren. Und zweitens brachen die Aktien chinesischer Biopharmazieunternehmen und Arzneimittelhersteller stark ein, nachdem die US Food and Drug Administration einigen in China getesteten Medikamenten die Marktzulassung verwehrte. Diese beiden Faktoren haben die Risikoprämien chinesischer Aktien zweifellos in die Höhe getrieben.


Und bevor man überhaupt zum Durchatmen kam, breitete sich in China Ende des 1. Quartals eine erneute Corona-Infektionswelle aus. Die aktive Null-COVID-Strategie Chinas und die darauffolgenden Lockdowns ganzer Städte verunsicherten die Märkte sehr, weil sie die Lieferketten und die Wirtschaft lähmen. Bereits nachdem die chinesische Wirtschaft im 2. Quartal nur um 0,4% p.a. gewachsen war, sagten hochrangige Regierungsvertreter, dass die Wachstumsziele für das laufende Jahr nicht mehr in Stein gemeißelt seien. Die größere Angst ist aber, dass ein Abschwung in China möglicherweise auf die Weltwirtschaft übergreifen könnte, weil das Land schon allein wegen seiner Größe wichtig für die Weltkonjunktur ist.


Von Ende April bis Ende Juni sind chinesische Aktien stark gestiegen, weil die Regierung mehr unternahm, um Geld- und Fiskalpolitik zu lockern und die Wirtschaft zu stützen. Noch bleibt abzuwarten, ob China seine Politik ganz und gar locker gestalten wird. Bislang waren die Maßnahmen eher punktuell, und das hat zu der anhaltenden Unsicherheit beigetragen, vor allem bei sehr volatilen Sektoren. Entscheidend ist die Null-COVID-Politik. Pandemiebedingte Restriktionen verzögern den Geldumlauf in der chinesischen Wirtschaft, sodass es für Peking wenig sinnvoll ist, jetzt bei den Konjunkturmaßnahmen Vollgas zu geben.


Chinesische Aktien: Achterbahnfahrt

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Stand 31. August 2022. Quelle: MarketWatch

 


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Andrew Lee ist Investment Director bei Capital Group. Er verfügt über 10 Jahre Branchenerfahrung und kam 2021 zur Capital Group. Bevor er zu Capital kam, arbeitete Andrew Lee als Kundenportfoliomanager mit Schwerpunkt auf Aktien aus Asien und dem Großraum China bei Barings. Davor war er Spezialist für Aktienprodukte bei HSBC Global Asset Management. Andrew ist in Hongkong ansässig.


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