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Technologie und Innovationen

Blick in die Zukunft – Vier Megatrends, die es gilt, im Auge zu behalten

Innovation ist nicht nur ein Schlagwort, sondern die Grundlage des Anlageerfolgs. Sie fördert das Wachstum, treibt die Wettbewerbsfähigkeit voran und prägt die Zukunft von Unternehmen. Innovation ist wichtig, aber nicht alle neuen Trends sind gleichermaßen erfolgversprechend.

 

Aus diesem Grund halten unsere Portfoliomanager und Analysten weltweit Ausschau nach dauerhaften Trends, die sektorübergreifend wirken und die Investmentwelt auf Jahre hinaus beeinflussen können. Diese vier Megatrends beobachten unsere Anlageteams genau.

1 Die KI-Revolution wird viele Branchen grundlegend verändern

Mark Casey, Aktienportfoliomanager

Künstliche Intelligenz hat die Phantasie von Technologie-Investoren beflügelt, aber ihr Einsatz wird vermutlich weit über generative Chatbots hinausgehen und dauerhafte Auswirkungen auf zahlreiche Branchen haben. Auch ich halte große Sprachmodelle wie ChatGPT für sehr spannend, vermute aber, dass KI-Roboter im nächsten Jahrzehnt noch größere wirtschaftliche Auswirkungen haben könnten – wenn sie überall zu Hause, in Fabriken oder Krankenhäusern eingesetzt werden.

 

Als Amazon beispielsweise begann, an Robotern zu arbeiten, die Artikel auswählen und verpacken können, waren die Fehlerquoten hoch, und die Auswahl eines Produkts dauerte bis zu zwei Minuten. Sieben Jahre später kann der neue „Sparrow“-Roboter des Unternehmens zwei Drittel der 100 Millionen Produkte in einem typischen Amazon-Warenhaus auswählen und verpacken, und das jeweils innerhalb weniger Sekunden. Lieferdrohnen und fahrerlose Taxis sind augenfälligere Beispiele für KI-fähige Roboter, die in einigen Städten weltweit getestet werden. Und im Gesundheitswesen kombinieren Unternehmen KI mit Robotik, um den Erfolg von Operationen und Diagnosen zu verbessern.

Kollaborative Roboter sind ein kleiner, aber rapide wachsender Teil der Industrie

Dieses Balkendiagramm trägt die Bezeichnung „Jährliche Installation neuer Industrieroboter („Tsd. Einheiten“)“ und stellt die Anzahl der neuen Industrieroboter-Installationen von 2017 bis 2026 dar. Zwischen 2017 und 2022 wird zwischen traditionellen Robotern und kollaborativen Robotern unterschieden. Die Y-Achse stellt die Anzahl der Installationen in Tausend dar, während die X-Achse die Jahre darstellt. Die Anzahl der kollaborativen und traditionellen Roboter von 2017 bis 2022 ist wie folgt: 2017 gab es 11.000 kollaborative Roboter und 389.000 traditionelle Roboter; 2018 gab es 19.000 kollaborative und 405.000 traditionelle Roboter; 2019 gab es 21.000 kollaborative und 366.000 traditionelle Roboter; 2020 gab es 26.000 kollaborative und 363.000 traditionelle Roboter; 2021 gab es 42.000 kollaborative und 484.000 traditionelle Roboter; 2022 gab es 55.000 kollaborative und 498.000 traditionelle Roboter. Ein Untertitel zeigt, dass die kollaborativen Roboterinstallationen zwischen 2021 und 2022 um 31 % gewachsen sind. Darüber hinaus gibt es Prognosen für die Gesamtzahl der Industrieroboter von 2023 bis 2026. Laut Prognose wird es im Jahr 2023 593.000 Roboter geben, 622.000 Roboter im Jahr 2024, 662.000 Roboter im Jahr 2025 und 718.000 Roboter im Jahr 2026.

Quelle: International Federation of Robotics, World Robotics 2023. Ein kooperierender Roboter (Cobot) ist ein Industrieroboter, der mit Menschen zusammen in einem gemeinsamen Arbeitsbereich sicher betrieben werden kann. Traditionelle Roboter hingegen haben einen festen Standort, sind dazu programmiert, eine Aufgabe wiederholt auszuführen und unabhängig zu arbeiten. Prognosen beinhalten sowohl Cobots als auch traditionelle Roboter.

Die ersten erfolgreichen KI-Investoren setzten in erster Linie auf Technologieunternehmen, vor allem auf Branchen wie Halbleiter, Cloud-Infrastruktur und Software. Aber die Unternehmen, die am meisten von den Fortschritten der Robotik profitieren, stammen aus ganz unterschiedlichen Industriezweigen. Mit interessieren Unternehmen, die führend im Einsatz innovativer Roboter sind, um das Kundenerlebnis sowie Effizienz und Rentabilität zu verbessern.

2 Innovationen im Gesundheitswesen: Durchbrüche nicht nur bei Adipositas-Medikamenten

—Rich Wolf, Aktienportfoliomanager

Auch wenn Adipositas-Medikamente die Schlagzeilen füllen, finden zurzeit im gesamten Gesundheitswesen zahlreiche Innovationen statt. Unternehmen entwickeln aktiv Therapien und Technologien, um weit verbreitete Krankheiten zu behandeln – und möglicherweise zu heilen – und das Leben der Menschen zu verbessern.

 

Schnelle Fortschritte gibt es beispielsweise im Bereich Zelltherapie, bei der Zellen außerhalb des Körpers modifiziert und dann in den Patienten übertragen werden. Dieser Ansatz wurde für die Anwendung bei bestimmten Blutkrebserkrankungen zugelassen, für die es bislang nur weniger Therapien gab. Derzeit entwickeln Unternehmen Zelltherapien gegen Diabetes, Lebererkrankungen und Herzinsuffizienz.

 

Neue Gentherapien bieten zudem Chancen für viele Pharma- und Biotech-Unternehmen. So ist Alnylam Pharmaceuticals führend bei Gen-Silencing-Techniken wie RNAi, die gezielt Gene unterdrücken können, die mit bestimmten Krankheiten assoziiert sind. Darüber hinaus sind die Fortschritte bei Gene-Editing-Systemen wie CRISPR besonders interessant. Hier hat das in Boston ansässige Vertex Pharmaceuticals einen Meilenstein erreicht. Als erstes Unternehmen hat Vertex die Zulassung für eine CRISPR-basierte Therapie gegen Sichelzellenanämie erhalten.

Robuste Pipelines könnten eine neue Ära der Wirkstoffforschung einläuten

In der Grafik mit dem Titel „Größte Pharmaunternehmen weltweit, nach Anzahl der Arzneimittel in der F&E-Pipeline“ werden die führenden Pharmaunternehmen nach der Anzahl der Arzneimittel in ihren Forschungs- und Entwicklungspipelines (F&E) geordnet. Roche belegt mit 194 die Spitzenposition. Novartis folgt mit 191. Die nachfolgenden Unternehmen in absteigender Reihenfolge der Größe ihrer F&E-Pipeline sind Takeda (178), Bristol Myers Squibb (175), Pfizer (171), Johnson & Johnson (156), AstraZeneca (155), Merck (151), Sanofi (145) und Eli Lilly (135). Es bestehen nach wie vor erhebliche Hürden für die breite Einführung dieser Technologien, und nicht alle Innovationen werden erfolgreich sein.

Quelle: Statista. Stand Januar 2023.

Eine breite Einführung dieser Technologien stößt aber noch auf Hindernisse, und nicht alle Innovationen werden erfolgreich sein. Aber die Entwicklungen im Gesundheitssektor bleiben spannend, und vieles spricht dafür, dass ihm zehn erfolgreiche Jahre bevorstehen.

3 Neues Handelsumfeld bringt neue Chancen

—Brad Freer, Aktienportfoliomanager

In den kommenden Jahren werde ich die Veränderungen des Welthandels und der Lieferketten beobachten und in dieses Thema investieren. Zunehmende geopolitische Spannungen und logistische Probleme während der COVID-Pandemie zwangen viele Unternehmen zu einer „China Plus One“-Strategie, um ihre Lieferketten aus China zu diversifizieren. Dies hat dazu geführt, dass Emerging Markets wie Indien, Südostasien und Lateinamerika neue Handelspartner finden und sich neue Chancen erschließen können.

 

Ich glaube, dass sich dieser Trend noch verstärken wird, und Mexiko zählt zu den Ländern, die am meisten von diesem sogenannten „Nearshoring“ profitieren. Auf meiner letzten Reise nach Monterrey und Tijuana habe ich gesehen, wie multinationale Unternehmen wie Carrier und Kia Fabriken bauen, um die kostengünstigen und effizienten Arbeitskräfte zu nutzen. Diese mehrere Millionen Quadratmeter großen Anlagen mit ihren Tausenden von Arbeitern erinnerten mich an die ersten Tage des chinesischen Fertigungsbooms.

Mit der Diversifizierung der Lieferketten durch die Unternehmen werden neue Gewinner entstehen

Das Diagramm zeigt eine Karte mit dem Titel „Die wichtigsten Zielländer für Unternehmen, die ihre Investitionen aus China umleiten“. Es hebt China hervor und weist mit Pfeilen auf fünf Regionen hin: Südostasien, USA, Mexiko, Europa und Indien. Jeder Pfeil ist mit dem Prozentsatz der befragten Unternehmen gekennzeichnet, die eine Region als Ziel angegeben haben, um Investitionen aus China umzuleiten. 57 % der Unternehmen nannten Südostasien, 30 % die USA, 29 % Mexiko, 23 % Europa und 22 % Indien.

Quelle: AmCham Shanghai 2023 China Business Report, veröffentlicht am 19. September 2023. Basierend auf einer Umfrage unter 325 ausländischen Unternehmen, die in China tätig sind. Von diesen Unternehmen gaben 40% an, dass sie ihre Investitionen von China in andere Regionen umleiten, darunter Südostasien, die USA, Mexiko und Indien. Die Umfrageteilnehmer konnten mehrere Antworten geben, sodass die Summe nicht 100% beträgt.

Mich interessieren Unternehmen, die von dieser Veränderung profitieren könnten. Dazu zählen Bau- und Grundstoffunternehmen, deren Produkte und Leistungen für den Bau neuer Objekte benötigt werden. Auch Immobilienentwickler, die sich an vielen Standorten ihre Kunden aussuchen können, erscheinen attraktiv. Schließlich können auch flexible multinationale Unternehmen die Gelegenheit nutzen, um ihre Lieferketten zu diversifizieren und sich so einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren weniger anpassungsfähigen Konkurrenten verschaffen.

4 Förderung von Innovationen im gesamten Agrarsektor

—Gigi Pardasani, Aktienanlageanalyst

Das Ernährungssystem der Welt befindet sich im Umbruch. Unternehmen suchen nach innovativen Lösungen, um die Landwirtschaft und mit ihr verbundene Branchen grundlegend zu verändern. Ein Trend, dem ich folge, ist die Präzisionslandwirtschaft, also der Einsatz von Hochtechnologie für einen effizienteren Anbau von Nutzpflanzen.

 

Landwirte, die mit modernster Technologie ausgestattet sind, die maschinelles Lernen, Geolokalisierung und Sensoren nutzen, können intelligentere Entscheidungen für ihre Felder treffen. Jene, die Präzisionslandwirtschaft bereits als Chance begriffen haben, konnten durch eine Verringerung der Anzahl der Arbeitsgänge auf dem Feld und eine Verbesserung des Bodens ihre Produktivität um bis zu 30% steigern. Echtzeitdaten haben sich als bahnbrechend erwiesen und viele Landwirte stützen sich zunehmend auf Analysen und Visualisierungen, um ihre Prozesse zu verbessern. Künstliche Intelligenz könnte die Verbesserungen weiter vorantreiben. Für Landmaschinenhersteller ist diese Technologie ist eindeutig eine enorme Chance. Sie dürfte aber auch vielen anderen Unternehmen Umwelt- und Produktivitätsvorteile bieten.

Wer entwickelt Innovationen in der Landwirtschaft?

Die Grafik zeigt Beispiele für Unternehmen, die aktiv an sechs aktuellen landwirtschaftlichen Trends beteiligt sind: 1) Präzisionslandwirtschaft: Zu dieser Kategorie zählen Unternehmen wie Deere, Trimble und Bayer; 2) Regenerative Landwirtschaft: Nestlé, General Mills und PepsiCo; 3) „Grüne Dünger“: Yara International, CF Industries und OCI; 4) Innovatives Saatgut: Bayer und BASF; 5) Alternative Proteine: Tyson/Protix, Ajinomoto und Beyond Meat; 6) Abfallwirtschaft: Ocado Group und Darling Ingredients.

Quelle: Capital Group, Stand: März 2024. Die Grafik ist eine von Analysten erstellte, nicht erschöpfende Liste von Unternehmen, die an diesen Trends arbeiten. Diese Beispiele basieren nicht auf Portfoliopositionen oder Empfehlungen und dienen nur zur Illustration.

Von der Saatgutinnovation über die regenerative Landwirtschaft bis hin zu alternativen Proteinen – die Branche befindet sich im Umbruch. Der Agrarzyklus kann Geduld erfordern, aber die Entwicklungen sind vielversprechend. Aus meiner Sicht werden diese Veränderungen mehrere Jahre andauern. Langfristige Investoren sollten sie deshalb im Blick behalten.

Geduld ist eine Tugend – und eine solide Anlagestrategie

– Peter Eliot, Aktienportfoliomanager

Die meisten von uns sorgen sich vor allem um die aktuelle Lage. Unser Alltag ist von Dingen wie der Planung unseres Tages, der Begleitung der Kinder zur Schule und wieder nach Hause, der nächsten Aufgabe im Job oder der Beobachtung der Aktienmarktschwankungen geprägt.

 

Beim Investieren ist es jedoch in der Regel besser, langfristig zu denken. Anlegern fehlt oft die erforderliche Geduld, um von Megatrends zu profitieren, da diese sich nicht geradlinig entwickeln und die Marktteilnehmer häufig vom neusten Trend abgelenkt werden. Beispielsweise haben selbstfahrende Autos einmal dieselbe Begeisterung ausgelöst wie zurzeit die KI. Auf den Enthusiasmus folgte die Enttäuschung, weil die Entwicklung der Technologie eine Weile dauern wird. Dabei hat sich an den zugrunde liegenden Fundamentaldaten quasi nichts geändert.

 

In meiner Laufbahn habe ich die Ergebnisse meiner Anlageentscheidungen immer sehr genau analysiert. Dabei habe ich festgestellt, dass es letzten Endes ganz einfach ist: Meine großen Fehler waren die Folge mangelnder Geduld und meine großen Erfolge waren die Belohnung dafür, dass ich geduldig geblieben bin.

Richmond Wolf

Richmond Wolf ist Aktienportfoliomanager und hat 19 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Außerdem befasst er sich als Aktienanalyst mit den Branchen Medizintechnologie (USA) und REITs. Wolf hat am California Institute of Technology promoviert und hat einen Bachelor von der Princeton University. 

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Mark L. Casey ist Aktienportfoliomanager und hat 23 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2023). Er hat einen MBA von der Harvard University und einen Bachelor von der Yale University.

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Bradford F. Freer ist Aktienportfoliomanager und hat 33 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2023). Er hat einen Bachelor in International Relations vom Connecticut College und ist CFA®.

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Gigi Pardasani ist Aktieninvestmentanalystin mit Verantwortung für Industriewerte mit hoher Marktkapitalisierung. Sie verfügt über 12 Jahre Anlageerfahrung und ist seit sechs Jahren für Capital tätig (Stand: 31.12.22). Sie hat einen MBA-Abschluss von Wharton und einen Bachelor-Abschluss der Harvard University

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Capital Group managt Aktien in drei Investmenteinheiten, die ihre Anlageentscheidungen autonom treffen und unabhängig voneinander auf Hauptversammlungen abstimmen. Die Anleihenexperten sind für das Anleihenresearch und das Anleihenmanagement im gesamten Unternehmen verantwortlich. Bei aktienähnlichen Anleihen werden sie aber ausschließlich für eine der drei Aktieneinheiten tätig.