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GESUNDHEIT

Der Durchbruch im Gesundheitssektor, der nichts mit Adipositas zu tun hat

Das Hacken von Computern kennen sie. Lernen Sie jetzt das Hacking von Genen kennen. In einer Zeit mit bemerkenswerten Innovationen im Gesundheitssektor, verändern Wissenschaftler die menschliche DNA, um neue Behandlungsmethoden zu finden.

 

Sie haben das Versuchsstadium hinter sich gelassen und finden Anwendung in einer Therapie gegen die lebensverkürzende Sichelzellenanämie – als erstes Medikament auf Grundlage von CRISPR, einer revolutionären Technologie zur Genveränderung.

 

„Ob in der Biotechnologie oder bei medizinischen Geräten – immer gibt es einen Schlüsselmoment, der Investoren dazu veranlasst hat, ihre Einschätzung einer neuen Therapie oder Technologie zu ändern. Das kann ein großer Erfolg sein oder mehrere kleinere. Genau das sehen wir derzeit im Gesundheitssektor“, sagt Aktienportfoliomanager Rich Wolf. 

 

Die Genveränderung ist ein Thema für die nächsten zehn Jahre

Das Balkendiagramm zeigt das weltweite Marktpotenzial für CRISPR in Milliarden USD im Jahr 2023 sowie den prognostizierten Markt im Jahr 2033. Im Jahr 2023 lag das Potenzial bei 2,4 Milliarden USD, und im Jahr 2033 wird es voraussichtlich 32,9 Milliarden USD betragen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 30 % entspricht.

Quelle: Statista Stand Januar 2023. CRISPR steht für "Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats."

Gute Beispiele dafür sind die Medikamente zur Gewichtsreduktion von Novo Nordisk und Eli Lilly. Die Präparate, die unter den Namen Ozempic, Wegovy und Zepbound vertrieben werden, können auch in Branchen außerhalb dem Gesundheitssektor große Veränderung bewirken.

 

Unterdessen verfolgen Zell- und Gentherapien ihren eigenen Weg. Sie können Gene verändern, ersetzen, aktivieren oder deaktivieren. Einige Unternehmen setzen nicht auf die direkte Veränderung der menschlichen DNA, sondern arbeiten an Möglichkeiten, Gene leicht anzupassen.

 

„Die Zulassung von Therapien für Gendefekte, die wie Sichelzellen auf einem einzigen Gen beruhen, sind erst der Anfang für Gen-Editing-Therapien“, sagt Wolf. Weitere werden folgen, aber in unregelmäßigen Abständen. Wichtig ist, dass diese Technologien gegen weiter verbreitete Krankheiten eingesetzt werden. Bis dahin muss noch viel passieren, aber früher oder später wird es so weit sein.“

 

Die Wissenschaft und der Aktienkurs

 

Biotechnologieanlagen scheitern immer wieder daran, dass die Wissenschaft an der Praxis scheitert. Erst kürzlich wurden in Reaktion auf die geldpolitische Straffung der Federal Reserve viel Kapital aus spekulativen Assets wie Biotechnologieaktien abgezogen.

 

Viele Unternehmen litten auch darunter, dass die Nachfrage nach pandemiebedingten Innovationen wie Impfstoffen schneller zurückging als erwartet, fügt Wolf hinzu. „Alles, was gegen die Pandemie half, wurde gefeiert, und die Bewertungen wuchsen in den Himmel. Diese Blase ist mittlerweile geplatzt, vor allem bei Unternehmen mit pandemieabhängigen Umsätzen.“

 

Gesundheitsaktien scheinen im Vergleich zum Gesamtmarkt unterbewertet

Das Liniendiagramm zeigt die relativen Kurs-Gewinn-Bewertungen für den MSCI USA Health Care, MSCI USA Pharmaceuticals und MSCI USA Health Care Services Providers im Vergleich zum MSCI USA Index. Der angegebene Zeitraum reicht von Januar 2019 bis zum 24. April 2024. Für den MSCI USA Healthcare war die relative KGV-Bewertung von Januar 2019 bis November 2022 negativ, bevor sie im Dezember 2022 kurzzeitig 4,7 % erreichte und dann von Januar 2023 bis April 2024 auf eine Spanne von -10,8 % bis -2,8 % zurückfiel. Für den MSCI USA Pharmaceutical lag die relative KGV-Bewertung von Januar 2019 bis April 2024 im negativen Bereich, mit einem Tiefstand von -40,3 % im Februar 2022. Im April 2024 lag die relative Bewertung bei -9,3 %. Für den MSCI USA Health Care Services Provider lag die relative KGV-Bewertung von Januar 2019 bis April 2024 im negativen Bereich, mit einem Tiefstand von -46,3 % im August 2020. Im April 2024 lag die relative Bewertung bei -31,7 %.

Quellen: Capital Group, MSCI. Die relative Bewertung ist das Verhältnis zwischen dem in 12 Monaten erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Sektoren mit Gesundheitsbezug und des MSCI USA Index. Das KGV einer Aktie ist der Quotient aus Aktienkurs und den geschätzten Jahresgewinnen je Aktie eines Unternehmens. Ein Wert unter null bedeutet, dass der Gesundheitssektor vergleichsweise unterbewertet ist. Stand 24. April 2024.

Trotzdem sollten langfristige Investoren diesen Sektor nicht ignorieren. Nach Angaben der Centers for Medicare & Medicaid Services betrugen die Gesundheitsausgaben in den USA im Jahr 2022 4,5 Billionen, was 17,3% des US-BIP entspricht. In einigen Gesundheitsbranchen sind die Bewertungen gestiegen. Seit Anfang 2024 wird wieder in Gesundheitsaktien investiert. Und wenn die Zinsen sinken, könnte auch wieder mehr Kapital in den Sektor fließen.

 

Bei der Entwicklung innovativer Technologien gibt es immer wieder Misserfolge. Für eine starke Verbreitung von Zell- und Gentherapien müssen noch einige Hindernisse überwunden werden, und bei Gesundheitsinvestitionen dauert es manchmal Jahrzehnte, bis sie sich auszahlen. „Ich achte auf die möglichen künftigen Gewinne und die Erfolgswahrscheinlichkeit. Im Biotechnologiesektor starte ich gerne mit kleineren Positionen, die aufstocke, sobald die Technologie zur Behandlung von weiter verbreiteten Krankheiten eingesetzt werden kann“, erläutert Wolf.

 

Biotechnologie: Es geht voran

 

Gesundheitsunternehmen liefern sich einen Wettlauf um die Festlegung, wie eine Krankheit behandelt wird. Unternehmen wie Vertex Pharmaceuticals, Gilead Sciences und Amgen, die Zell- und Gentherapien entwickeln, zielen auf dieselben Nieren-, Leber- und Herzkrankheiten ab wie Medikamente zur Gewichtsabnahme, sollen aber auch zur Behandlung von beispielsweise Krebs oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden.

Unternehmen entwickeln Zell- und Gentherapien gegen viele Krankheiten.

Alt-Text: Die Abbildung zeigt eine Tabelle, in der Pharmaunternehmen aufgeführt sind, die an Zell- und Gentherapien arbeiten, sowie die verschiedenen Krankheiten, auf die sie abzielen. AstraZeneca, mit Sitz im Vereinigten Königreich und einer Marktkapitalisierung von 233 Milliarden USD, hat als Zielindikationen unter anderem seltene Krankheiten und Stoffwechselstörungen. Novartis, mit Sitz in der Schweiz und einer Marktkapitalisierung von 233 Milliarden USD, hat als Zielindikationen unter anderem seltene genetische Krankheiten. Roche, mit Sitz in der Schweiz und einer Marktkapitalisierung von 168 Milliarden USD, hat Zielindikationen wie Hämophilie, Huntington, spinale Muskelatrophie und Augenheilkunde. Amgen, mit Sitz in den USA und einer Marktkapitalisierung von 144 Milliarden USD, hat als Zielindikationen die Onkologie und seltene Krankheiten. Pfizer, mit Sitz in den USA und einer Marktkapitalisierung von 143 Milliarden USD, hat als Zielindikationen unter anderem einzelne Gendefekte, neuromuskuläre und hämatologische Erkrankungen. Vertex, mit Sitz in den USA und einer Marktkapitalisierung von 102 Milliarden USD, hat als Zielindikationen unter anderem Mukoviszidose, Sichelzellenanämie und die Blutkrankheit Beta-Thalassämie.

Quellen: Capital Group, MSCI, Drug Discovery & Development. Die Unternehmensbeispiele gehören zu den (gemessen an der Marktkapitalisierung) 15 größten Unternehmen des MSCI All Country World Pharmaceuticals, Biotech and Life Sciences Index und haben derzeit Produkte in der Pipeline, die auf Gen- und Zellveränderungen beruhen, Stand 10. März 2023. Stand der Marktkapitalisierungen 25. April 2024.

Bei Zelltherapien werden die Zellen außerhalb des Körpers verändert und dann in den Patienten übertragen. Ein Beispiel ist CAR-T, das für die Behandlung einiger Blutkrebsarten zugelassen wurde. CAR-T ist die Abkürzung für Chimeric Antigen Receptor, wobei das T für eine bestimmte Art der Immunzelle steht, die so verändert wird, dass sie Krebszellen zerstört.

 

Zurzeit werden bei CAR-T-Behandlungen die eigenen Zellen des Patienten verwendet. Das dauert lange und ist ein komplexes Verfahren, verbunden mit einer schwierigen Herstellung und hohen Kosten. „Wenn standardisierte Techniken entwickelt werden, bei der Spenderzellen zum Einsatz kommen, könnte die Behandlung leichter zugänglich und sicherer werden“, sagt Christopher Lee, Analyst mit Schwerpunkt Bio-Pharmazie und Biotechnologie. „Außerdem gehe ich davon aus, dass T-Zellen erst der Anfang sind, und Unternehmen in den nächsten zehn Jahren mit weiteren Zellarten arbeiten werden.“

 

Ein weiterer Einsatzbereich von Zellveränderungen ist die Modifikation von Stammzellen, sodass sie fehlende oder defekte Zellen ersetzen können. Beispielsweise will Vertex Diabetes Typ 1 durch Transplantation von insulinproduzierenden Zellen in die Bauchspeicheldrüse heilen. Die Therapie wird derzeit an Menschen erprobt.

 

Auch RNA-Interferenz (RNAi) ist eine vielversprechende Innovation. Diese Technologie ermöglicht Unternehmen die Entwicklung spezieller Therapien, die die Produktion von krankheitsauslösenden Proteinen stoppen. Das Biotechnologieunternehmen Alnylam arbeitet zurzeit an entsprechenden Programmen für die Behandlung von Herzinsuffizienz, Bluthochdruck und Alzheimer.

 

„Die Idee ist, die DNA nicht unumkehrbar zu verändern ist spannenden, aber wie bei den meisten Innovationen im Gesundheitsbereich, steht die Sicherheit im Vordergrund“, sagt Aktienanalystin Judith Feingold, die sich mit US-Biopharmazieunternehmen befasst.

 

Jeder Patientenkohorte hat ein anderes Risikoprofil. „Zurzeit werden Therapien entwickelt, bei denen Gene so verändert werden, dass die Leber kein Problem mehr mit hohem Cholesterin hat, und in 15 Jahren könnte das die Lösung sein, aber wir müssen die Risiken von Arzneimitteln kennen und berücksichtigen. Schließlich ist ein hoher Cholesterinspiegel kein Todesurteil“, fügt sie hinzu.

Richmond Wolf

Richmond Wolf ist Aktienportfoliomanager und hat 19 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2024). Außerdem befasst er sich als Aktienanalyst mit den Branchen Medizintechnologie (USA) und REITs. Wolf hat am California Institute of Technology promoviert und hat einen Bachelor von der Princeton University. 

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Christopher Lee ist Investmentanalyst mit Researchverantwortung für die Bereiche US-Pharmazie und -US-Biotechnologie. Er hat 16 Jahre Investmenterfahrung (Stand 31. Dezember 2023). Lee hat einen Abschluss in Medizin von der Columbia University und einen Bachelor in molekularer Biophysik und Biochemie von der Yale University.

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Judith Finegold ist Aktieninvestmentanalystin bei der Capital Group mit Research-Verantwortung für Biotechnologie- und Pharmaunternehmen in den USA. Sie verfügt über sechs Jahre Investmenterfahrung und kam 2021 zu Capital. Vor ihrer Tätigkeit bei Capital arbeitete Judith als Research-Analystin und Portfoliomanagerin bei Fidelity International. Davor war sie als Ärztin beim NHS tätig. Sie hat einen Doktortitel vom Imperial College London, einen MBA von INSEAD und einen Abschluss in Medizin von der University of Cambridge und dem University College London. Judith arbeitet in London. 

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