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5 Trends, die die Zukunft der Biotechnologie bestimmen
Laura Nelson Carney
Aktien-Analyst
KEY TAKEAWAYS
  • Biotechnologie erlebt eine Renaissance. In den letzten Jahren wurden ungewöhnlich viele Arzneimittelkandidaten entwickelt.
  • Das könnte zu neuem Wachstum führen, etwa in der Genmedizin.
  • In der Biopharmazie kommt China wegen seiner Größe und Innovationskraft weltweit eine Schlüsselposition zu.

Nach der schnellen Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe werde ich oft nach meinem Ausblick für die Biotechnologiebranche gefragt. Ich sage dann, dass die Impfstoffentwicklung erst der Anfang ist. Aus meiner Sicht erlebt die Branche eine Renaissance. In den letzten Jahren wurden ungewöhnlich viele Arzneimittelkandidaten entwickelt. Die Pipeline ist gut gefüllt, bei kleinen wie großen Firmen in den USA, Europa und China. Wenn auch nur einige der Kandidaten erfolgreich sind, könnte die Branche in den nächsten zehn Jahren stark wachsen.


Dafür sehe ich mehrere Gründe: 


1. COVID-19 hat die Medikamentenentwicklung beschleunigt


Offensichtlich können Medikamente sehr viel schneller entwickelt werden, als man bisher glaubte. Das beschleunigte Verfahren, nach dem die US-Arzneimittelaufsicht und auch andere Regulierungsbehörden die COVID-19- Impfstoffe zugelassen haben, ist nicht neu. In Europa, Japan, China und anderen Ländern gibt es ähnliche Prozesse, um bei einem dringenden Bedarf an einem Medikament schnell handeln zu können. Weil das Instrument der Notfallzulassung jetzt allgemein bekannt ist, dürfte es in Zukunft häufiger zum Einsatz kommen. Bisweilen wird aber kritisiert, dass man es nicht mehr weitgehend auf Krebstherapien beschränkt. 


Wie die folgende Abbildung zeigt, werden Impfstoffe immer schneller entwickelt. Bei COVID-19 war das Genom erst im Januar 2020 sequenziert worden, aber zum Jahresende wurden bereits die ersten Impfstoffe zugelassen. Das ist einfach nur grandios. 


Vielleicht lässt sich das für andere Impfstoffe nicht wiederholen – außer es stehen ebenfalls Milliarden an Staatsgeldern zur Verfügung, damit viele Unternehmen gleichzeitig hohe Risiken eingehen und schnell handeln können. Doch seit Beginn von Corona arbeiten Unternehmen in einer Weise zusammen, wie man es vorher nicht kannte.


2. Durch die Pandemie geraten Infektionskrankheiten wieder in den Blick


Infektionskrankheiten zählen zu den weltweit häufigsten Erkrankungen. Für die Medikamentenentwicklung stand bislang aber nicht viel Geld zur Verfügung. Auch das Interesse großer Pharmakonzerne an Kooperationen mit kleineren Entwicklern hielt sich in Grenzen. Jetzt erhält nur noch die Krebsforschung mehr Aufmerksamkeit und Mittel, sei es durch Übernahmen, Wagniskapitalgeber oder Private-Equity-Gesellschaften. Auf viele der drängendsten Gesundheitsprobleme reagiert man heute mit hohen Investitionen.


3. In der Genmedizin steht uns die nächste große Innovationswelle bevor


In der Medizingeschichte gab es drei große Phasen. Etwa 200 Jahre lang behandelte man Krankheiten mit Chemikalien, die in großen Mengen produziert wurden. Neue, hochwirksame Medikamente stammten meist aus der Chemiefabrik. In den 1970er-Jahren lernten wir dann, auch Proteine fabrikmäßig zu produzieren, statt etwa Insulin aus Rindern zu gewinnen. So begann das Zeitalter der Biomedizin. Am Anfang standen monoklonale Antikörper, die immer weiter spezialisiert werden.


 


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Laura Nelson Carney ist eine Aktien-Analystin mit sechs Jahren Industrieerfahrung. (Stand: 31. Dezember 2019) Sie hat einen Doktortitel in Neurowissenschaften vom Imperial College London und einen Bachelor-Abschluss in Humanbiologie von der Stanford University.


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