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Investmentperspektiven der Capital Group

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Federal Reserve
Was die Kehrtwende der Fed für Zinsen, Inflation und Konjunktur bedeuten kann
Tim Ng
Portfoliomanager für festverzinsliche Anlagen
Ritchie Tuazon
Portfoliomanager für festverzinsliche Anlagen
Darrell Spence
Volkswirt

Am 15. Dezember ließ die Fed wissen, dass sie ihre expansive Geldpolitik vorzeitig been-den wolle. Die Anleihenkäufe sollen jetzt doppelt so schnell verringert werden wie bislang geplant. Damit dürfte das Kaufprogramm im März auslaufen, und schon kurz danach könnten die Leitzinsen steigen. Nach den jüngsten Medianprognosen der Offenmarktausschussmitglieder könnte die Federal Funds Rate sowohl 2022 als auch 2023 jeweils dreimal angehoben werden.


Lesen Sie, was unser Volkswirt Darrell Spence und die Anleihen-Portfoliomanager Ritchie Tuazon und Tim Ng dazu sagen.


1 Bereiten Sie sich auf Zinserhöhungen vor


Ritchie Tuazon und Tim Ng


Die wichtigste Konsequenz aus dem schnelleren Tapering ist, dass 2022 jetzt mehr Zinserhöhungen kommen könnten. Natürlich kann eine geldpolitische Wende die Märkte verunsichern. Man sollte aber auch nicht mit dem Schlimmsten rechnen.


Nach dem jüngsten Dot-Plot der Fed rechnen die meisten Offenmarktausschussmitglieder 2022 jetzt mit drei Zinserhöhungen – ganz anders als im September, als nur die Hälfte überhaupt höhere Zinsen erwartete. Der Dot-Plot liegt auch über den Konsenserwartungen von zwei Zinserhöhungen im neuen Jahr. Wie der Vorsitzende Jerome Powell andeutete, wird der Offenmarktausschuss bald auch über eine Verringerung der Bilanzsumme diskutieren.


Für den wahrscheinlichsten Fall halten wir jetzt, dass die Fed die Zinsen im neuen Jahr dreimal anhebt. Trotz der scharfen Rhetorik legten Aktien und TIPS nach der Ankündigung zu, und die Zinsstrukturkurve wurde steiler. Wenn risikobehaftete Wertpapiere stabil bleiben und die Finanzbedingungen nicht zu straff werden, kann die Fed die Inflation sogar noch entschlossener bekämpfen.


Steigende kurzfristige Leitzinserwartungen aufgrund höherer Inflation1


Nachdem Präsident Biden Jerome Powell im November für eine zweite Amtszeit vorgeschlagen hat, hat der Notenbankchef seine Rhetorik am 15. Dezember deutlich verschärft. Zuvor hatte er die Inflation stets „vorübergehend” genannt und gemeint, sie werde von selbst verschwinden. In seinem jüngsten Statement verzichtete er aber auf diese Formulierung.


Auf der Pressekonferenz erklärte Powell, dass ihn der Arbeitsmarktbericht vom November, in dem auch frühere Zahlen heraufrevidiert wurden, und der deut¬liche Anstieg der Verbraucherpreisinflation im selben Monat von der Notwendigkeit eines schnelleren Taperings überzeugt hätten.


Powell bezeichnete die Partizipationsquote am US-Arbeitsmarkt als weiterhin „enttäuschend“, sprach aber auch von raschen Fortschritten beim Vollbeschäftigungsziel. „Wir müssen jetzt handeln”, sagte er. „Die Inflation liegt deutlich über dem Zielwert. Das können wir nicht ignorieren.“


Die Fed scheint die Omikron-Variante für einen Inflationstreiber zu halten, sieht in ihr aber wohl kein allzu großes Risiko. Laut Powell lernen die Menschen trotz immer neuer Wellen, mit dem Virus zu leben. Entsprechend gering seien die wirtschaftlichen Folgen.


1 Quelle: Federal Reserve. Stand 15. Dezember 2021.


 


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Tim Ng ist ein Portfoliomanager für festverzinsliche Wertpapiere mit 15 Jahren Branchenerfahrung. Er erwarb einen Bachelor-Abschluss mit Auszeichnung in Informatik an der University of Waterloo, Ontario.

Ritchie Tuazon ist Portfoliomanager für festverzinsliche Wertpapiere mit 20 Jahren Branchenerfahrung. Er hat einen MBA vom MIT sowie einen Master in öffentlicher Verwaltung von Harvard und einen Bachelor-Abschluss von der University of California, Berkeley.



Darrell Spence ist Volkswirt bei der Capital Group. Er verfügt über 29 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche, die er alle bei der Capital Group verbrachte. Er hat einen BA (Honors) in Volkswirtschaft vom Occidental College und cum laude abgeschlossen. Außerdem ist er Chartered Financial Analyst® sowie Mitglied der National Association for Business Economics. Darrell arbeitet in Los Angeles.


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